Geschichte

Vorgeschichte
Initiativen zur Gründung einer Österreichischen Japangesellschaft für Wissenschaft und Kunst, so die offizielle Bezeichnung des AAJ, gab es schon sehr früh. Ein Vorläufer des AAJ war die Japanologische Arbeitsgemeinschaft, die im November 1959 an der damaligen Abteilung für Japankunde am Institut für Völkerkunde, dem späteren Institut für Japanologie, von Prof. Alexander Slawik gegründet wurde. Die Japanologische Arbeitsgemeinschaft organisierte wissenschaftliche Vorträge von westlichen Japanforschern und japanischen Gastvortragenden und verstand sich als Forum für den österreichisch-japanischen Informationsaustausch auf akademischer Ebene.

Auf Anregung der japanischen Botschaft wurde im Frühjahr 1983, genauer am 18. Mai 1983, die Vereinigung ehemaliger Japan-Stipendiaten ins Leben gerufen, die die Erfahrungen ehemaliger Japanstipendiaten auswerten und künftige Studenten beraten, sowie eine Rolle im Kulturaustausch zwischen Japan und Österreich spielen sollte. Da auch der akademische Austausch zwischen Österreich und Japan zu den erklärten Zielen der Vereinigung zählte, wurde bei der zweiten Zusammenkunft am 23. Juni 1983 beschlossen, die Vereinigung Akademischer Arbeitskreis Japan zu nennen. Es wurde gleichzeitig ein Vorstand gewählt, der die neue Vereinigung nach außen hin vertreten sollte. Den Vorsitz der Vereinigung übernahm der Ordinarius am Wiener Institut für Japanologie Prof. Sepp Linhart.

Vereinsgründung und Zielsetzungen des AAJ
Im Herbst 1984 wurden Schritte gesetzt, um die Aufgaben des Akademischen Arbeitskreises Japan auszuweiten und die Vereinigung formell in einen eingetragenen Verein umzugestalten. Schließlich wurde der Verein Akademischer Arbeitskreis Japan – Österreichische Japangesellschaft für Wissenschaft und Kunst bei einer Gründungsversammlung am 25. März 1985 aus der Taufe gehoben. Bei der ersten Generalversammlung am 29. April 1985 wurde der erste Vorstand des AAJ gewählt. Erster Präsident des AAJ wurde Prof. Sepp Linhart. Prof. Alexander Slawik, emeritierter Professor und Gründer des Instituts für Japanologie, wurde zum Ehrenpräsidenten des AAJ ernannt. Als Zweck des Vereins wurde in den Statuten die Pflege und Förderung der Japanforschung in Österreich, die Pflege und Förderung der wissenschaftlichen und künstlerischen Betätigung von Österreichern in Japan und von Japanern in Österreich, die Pflege und Förderung des akademischen Austausches zwischen Österreich und Japan, die Vorbereitung, Betreuung und Nachbetreuung österreichischer Japan-Stipendiaten und japanischer Stipendiaten in Österreich, die Verbreitung von japankundlichem Wissen in Österreich, sowie die Herstellung von Beziehungen mit Vereinen ähnlicher Zielsetzung verankert.

Konkret veranstaltet der AAJ regelmäßig Vorträge und Diskussionsveranstaltungen, Filmvorführungen, Führungen durch Ausstellungen mit Japanbezug, sowie Weihnachtsfeiern und andere Zusammentreffen, bei denen der informelle Austausch und die Geselligkeit im Mittelpunkt stehen.

Bei der ersten Vorstandssitzung am 22. Mai 1985 wurde beschlossen, den AAJ in drei Sektionen zu gliedern: in eine von Dipl. Ing. Emmerich Simonscisc geleitete Sektion Technik und Naturwissenschaften, eine vom Maler Alfred Rossi geleitete Sektion Kunst, und deine von Dr. Fleur Wöss geleitete Sektion Geistes- und Sozialwissenschaften. Die Aufgaben der Sektionen bestand in der Mitgliederwerbung, der Kontaktaufnahme mit einschlägigen Organisationen und der Weitergabe von Informationen. Da sich die drei Sektionen jedoch nicht in der erhofften Weise entwickelten, wurden sie schließlich wieder aufgegeben.

Informationen des Akademischen Arbeitskreises Japan – MINIKOMI
Die Redaktion der Vereinszeitschrift übernahm zunächst Ingrid Kargl zusammen mit Prof. Linhart. Als Name der Vereinszeitschrift wurde Informationen des Akademischen Arbeitskreises Japan – MINIKOMI gewählt, womit an die frühere Institutszeitschrift der Japanologie, das monatlich erscheinende Minikomi, angeknüpft wurde. Das erste Minikomi erschien im April 1979, das Projekt wurde jedoch nach knapp einem Jahr aufgrund des hohen Herstellungsaufwandes wieder eingestellt. Eingedenk dieser Erfahrungen wurde beschlossen, die Informationen des Akademischen Arbeitskreises Japan – MINIKOMI vierteljährlich erscheinen zu lassen. Das neue MINIKOMI verstand sich anfänglich vor allem als Informationsblatt, das über laufende Forschungsprojekte von Mitgliedern, Japan-relevante Veranstaltungen, wissenschaftliche Tagungen sowie Buchneuerscheinungen zu Japan berichtete.

Zusätzlich zum MINIKOMI wurde vom AAJ in den ersten Jahren die Reihe AAJ-Schriften herausgegeben, in der Manuskripte von Vorträgen des AAJ veröffentlicht wurden. Die erste Ausgabe der AAJ-Schriften war einem Vortrag von Prof. Kajiyama Yûichi gewidmet, der den ersten Vortrag des AAJ gehalten hat. Bis zum Frühjahr 1991 erschienen drei weitere Ausgaben der AAJ- Schriften. Die Veröffentlichung von Gastvorträgen wurde später vom MINIKOMI übernommen.

2019 wurde die Vereinszeitschrift zu MINIKOMI: Austrian Journal of Japanese Studies umbenannt und als open-access-Zeitschrift umgestellt.

Aufbruch
In den ersten Jahren entwickelte sich der AAJ nur langsam, wie ein Blick auf die Mitgliederzahl zeigt, die zwischen 28 und 63 stark schwankte. Zu wichtigen personellen und praktischen Veränderungen kam es im Februar 1989 mit der Wahl von Dr. Fleur Wöss zur neuen AAJ-Präsidentin. Unter der neuen Präsidentin, die gleichzeitig die Herausgabe der Vereinszeitschrift übernahm, kam es zu einer Neugestaltung des MINIKOMI, das inhaltlich und umfangmäßig deutlich ausgebaut wurde. Hatte das MINIKOMI in den ersten Jahren einen durchschnittlichen Umfang von 4– 6 Seiten, wurde die Seitenzahl nun verdoppelt und stieg bis Ende 1994 auf 20 Seiten an. Das Erscheinungsbild des MINIKOMI veränderte sich nachhaltig und die Zeitschrift gewann an Professionalität. Die Bezeichnung Minikomi trat zugunsten der Bezeichnung Informationen des Akademischen Arbeitskreises in den Hintergrund. Das MINIKOMI brachte nun auch längere Originalbeiträge, die die Zeitschrift über den kleinen Kreis der AAJ-Mitglieder hinaus bekannt machte. 1995 fand der Beitrag „Yellow Cab&Love Junkie? Anmerkungen zu Ieda Shôkos Büchern“ von Roland Domenig (MINIKOMI 1994/2) sogar Erwähnung in der japanischen Tageszeitung Mainichi Shinbun, und Wolfgang Herberts Bericht „Das große Hanshin-Erdbeben: eine Körperzeugenreportage“ (MINIKOMI 1995/1) wurde vom österreichischen Schriftsteller Gerhard Roth in dessen Roman Der Plan verarbeitet (vgl.MINIKOMI 1999/3). Beide Beispiele verdeutlichen die gestiegene Reichweite und erweiterte Wahrnehmung des MINIKOMI.

Unter der Präsidentschaft von Fleur Wöss konnte auch die Mitgliederzahl auf über 100 erhöht werden. Die aufwendigere Gestaltung des MINIKOMI machte eine leichte Anhebung der Mitgliedsbeitäge erforderlich, duch eine Änderung der Statuten sind die Mitgliedsbeiträge seit 1992 aber von der Steuer absetzbar.
Im Frühsommer 1993 legte Fleur Wöss die Präsidentschaft des AAJ zurück, und die bisherige Schriftführerin Eva Bachmayer übernahm interimistisch die Leitung des Vereins. Bei einer Außerordentlichen Generalversammlung im Oktober 1993 wurde erneut Prof. Linhart zum Präsidenten gewählt. Die Redaktion des MINIKOMIübernahm Sabine Sommer, zunächst alleine, ab 1994 gemeinsam mit Wolfram Manzenreiter. Aufgrund der unvorhergesehenen Veränderungen erschien dasMINIKOMI 1993 nicht wie bisher vier Mal im Jahr, sondern nur zweimal als Doppelnummer.

Übergang und Neuaufbruch
Nach dem Weggang von Fleur Wöss, deren Engagement und Einsatz dem AAJ entscheidende Impulse gegeben hatten, schränkten sich die Aktivitäten des Vereins in den folgenden Jahren ein. Der AAJ bemühte sich zwar weiterhin um Vorträge und andere Veranstaltungen, doch nahm deren Zahl und Regelmäßigkeit deutlich ab, und im Jahr 1996 kamen die Aktivitäten des AAJ nahezu zum Erliegen. Im Februar 1995 kam es erneut zu einem Wechsel an der Spitze des AAJ. Prof. Linhart legte aufgrund eines bevorstehenden längeren Japanaufenthaltes das Amt des Präsidenten nieder und an seine Stelle trat Dipl. Ing. Werner Frank. Trotz neuer personeller Weichenstellungen konnte der AAJ seinen ursprünglichen Elan nicht wiedergewinnen und mußte eine Durststrecke durchmachen.

Zu einem Neuaufbruch kam es im Dezember 1996 mit der Wahl von Sabine Frühstück zur neuen Präsidentin. Die sichtbarste Veränderung fand ihren Ausdruck im neuen Erscheinungsbild der Zeitschrift des AAJ, deren Redaktion Wolfram Manzenreiter übernahm. Durch den stärkeren Einband, das neue B5-Format, den deutlich gestiegenen Heftumfang, eine stringentere Gestaltung des Seitenlayouts und die Rubrikenstruktur wurde das MINIKOMI benutzerfreundlicher und gewann in der Aufmachung deutlich an Professionalität. Der Anteil an themenspezifischen Artikeln stieg weiter an, und viele namhafte Japanspezialisten steuerten dem MINIKOMI Originalbeiträge bei. Dadurch wurde der AAJ auch über die Grenzen Österreichs hinaus weiter bekannt – eine Entwicklung, die sich auch in der Mitgliederstruktur widerspiegelt. Unter der Präsidentschaft von Sabine Frühstück konnten zudem mehrere international renommierte Japanologen wie Takie Sugiyama- Lebra, Eyal Ben-Ari, Margaret Lock oder Hamaguchi Eshun für Gastvorträgen gewonnen werden, die auf großes Interesse stießen. Neben den Gastvorträgen, mit denen der AAJ vor allem seinem wissenschaftlichen Auftrag nachkommt, erfüllte er mit den seit 1997 regelmäßig durchgeführten Führungen durch Japan-spezifische Ausstellungen auch seinen künstlerischen Auftrag. In diesem Zusammenhang muss der Einsatz und das Engagement von Dr. Johannes Wieninger, dem Kustos der Ostasiensammlung des Österreichischen Museums für Angewandte Kunst, besonders hervorgehoben werden.

Die Berufung von Sabine Frühstück an die University of California machte im Juni 1999 einen abermaligen Wechsel an der Spitze des AAJ notwendig. Zum neuen Präsidenten wurde Roland Domenig gewählt. Gleichzeitig erhielt der AAJ mit Prof. Linhart einen neuen Ehrenpräsidenten.

Der AAJ 1999-2014
Die Präsidentschaft von Roland Domenig brachte mehrere Neuerungen mit sich. So wurden die Aktivitäten des AAJ um regelmäßig stattfindende Filmvorführungen erweitert, die den bisher wenig beachteten zweiten Hauptaspekt der Österreichischen Japangesellschaft für Wissenschaft und Kunst aufwertete. In der Filmreihe des AAJ werden hauptsächlich neue Filme aufgeführt, viele davon als österreichische Erstaufführungen. Mehrere Filme wurden überhaupt zum ersten Mal außerhalb von Japan gezeigt, lange bevor sie in Japan in die Kinos kamen. Mehrere japanische Filmemacher waren Gäste des AAJ wie beispielsweise Aoyama Shinji, Nagasaki Shunichi, Wakamatsu Kôji und Yonesho Maya.

Im September 2001 fand erstmals auch ein AAJ-Treffen in Japan statt. Mit der Ausweitung der AAJ-Aktivitäten auf außerhalb von Österreich, wurde der steigenden Zahl von Mitgliedern insbesondere in Japan Rechnung getragen.
Nachdem Wolfram Manzenreiter im Sommer 2001 seinen Rückzug von der MINIKOMI-Redaktion bekanntgab, übernahm Roland Domenig auch die Redaktion der Zeitschrift des AAJ. Um dem MINIKOMI ein stärkeres inhaltliches Profil zu verleihen, wurden Schwerpunktthemen eingeführt, denen einzelne Ausgaben gewidmet sind. Die ersten Ausgaben waren den Themen Film, Körper, Geister, Arbeit, Jugend und Ukiyo-e gewidmet.

Mit der Einführung eines Email-Verteilers im Herbst 1999 und der Eröffnung einer eigenen Homepage im März 2002 vollzog der AAJ auch den technischen Sprung ins 21. Jahrhundert. Beide haben sich gut bewährt und den Informationsfluß erheblich erleichtert. Im Oktober 2002 begann eine neue Reihe von Künstlergesprächen, zu der Vertreter aus den Bereichen Literatur (Furui Yoshikichi), Musik (Nishigata Akiko, Morimoto Yuki) und Film (Nagasaki Shunichi, Yonesho Maya, Brigitte Prinzgau-Podgorschek) zu Gast waren.

Im März 2002 veranstaltete der AAJ zusammen mit dem Institut für Ostasienwissenschaften/Japanologie und der Meiji-Universität erstmals auch ein Symposium. Es war dem Thema „Alltag und Freizeit in Tôkyô und Wien um die Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert“ gewidmet und brachte Experten aus Japan und Österreich zusammen. Die Beiträge wurden 2003 vom Institut für Ostasienwissenschaften/Japanologie als 37. Band der Reihe Beiträge zur Japanologie herausgegeben.

Das erste vom AAJ allein veranstaltete Symposium fand im Oktober 2003 statt und war dem Thema „Against the Grain. Changes in Japanese Cinema of the 1960s and early 1970s“ gewidmet. Das international prominent besetzte Symposium fand anläßlich der von der Viennale und dem Österreichischen Filmmuseum veranstalteten Retrospektive zur japanischen Art Theatre Guild statt und bot Experten aus Japan (Yomota Inuhiko, Hirasawa Gô), Italien (Roberta Novielli), Frankreich (Max Tessier), Österreich (Roland Domenig) und den Vereinigten Staaten (Mark Nornes) die Gelegenheit, sich auszutauschen und ein bis dahin wenig beachtetes Kapitel der japanischen Filmgeschichte aufzuarbeiten. Das Symposium fand großen Anklang, vor allem auch in Japan, wo in mehreren Artikeln darüber berichtet wurde, u.a. in derAsahi Shinbun, der Tôkyô Shinbun, der Tosho Shinbun sowie in den Zeitschriften ShinchôJôkyôTeatoru und Eiga Geijutsu. Es stand auch Pate für ein ähnliches Symposium, das das Jeonju International Film Festival im April 2004 in Korea veranstaltete.

Der AAJ war außerdem an der Durchführung weiterer Symposien und Workshops beteiligt. So unterstützte er zum Beispiel den Workshop „Okinawa – das ‚andere Japan‘?“, der vom 10. bis 12. November 2011 stattfand; die im Rahmen dieser Veranstaltung gehaltenen Vorträge wurden im MINIKOMI 82 (Schwerpunkt: „Okinawa“) veröffentlicht. Maßgeblich beteiligt war der AAJ auch an der Durchführung eines Symposiums zum Thema „Randgruppen und Widerständige in Wien und Tôkyô“, das in Zusammenarbeit mit der Meiji-Universität vom 31. Oktober bis 2. November 2013 in Wien stattfand.

Der AAJ heute
Im Jahr 2014 kam es nach der Wegberufung von Roland Domenig auf eine Professur für Film an der Meji Gakuin-Universität in Tôkyô zu einem erneuten Wechsel im Vorstand. Als neue Präsidentin des Vereins wurde Ina Hein gewählt, die die seit 2010 eingerichtete Professur für Japanologie mit kulturwissenschaftlicher Ausrichtung in der Wiener Japanologie innehat. Roland Domenig wurde Vizepräsident und repräsentiert den AAJ seitdem in Japan.

Die alte AAJ-Homepage war in den vergangenen Jahren bereits mehrfach Opfer von Hacker-Attacken und musste letztlich aus technischen Gründen offline genommen werden. Peter Mühleder erstellte daraufhin dankenswerterweise die aktuelle, neue Homepage, die nun sukzessive mit Inhalten befüllt wird. Um die Pflege der neu aufgesetzten Homepage kümmern sich die Schriftführerinnen, unterstützt durch Eva Bachmayer und Florian Purkarthofer; die jeweils aktuelle Schriftführerin betreut außerdem die Mailingliste des AAJ.

Der AAJ veranstaltet weiterhin Gastvorträge und organisiert Veranstaltungen mit KünstlerInnen, MusikerInnen und SchriftstellerInnen. Zu Gast waren bisher beispielsweise die japankoreanische Autorin Yû Miri und die Schriftstellerin Tawada Yôko. Immer wieder finden auch Veranstaltungen statt, bei denen japanische Kunstformen (wie z.B. das Nô-Theater oder die Teezeremonie) von Praktizierenden selbst vorgestellt und vorgeführt werden; außerdem fanden mehrere „Lecture-Konzerte“ statt, bei denen japanische Instrumente wie die Biwa oder Koto erklärt werden und die KünsterlerInnen anschließend etwas aus ihrem Repertoire spielen. Zu erwähnen ist hier, dass einige dieser Veranstaltungen mittlerweile auch in Kooperation mit der Österreichisch-Japanischen Gesellschaft durchgeführt werden, was insbesondere dem Engagement von Dr. Diethard Leopold und Dr. Noriko Brandl für den österreichisch-japanischen Kulturaustausch zu verdanken ist.

Weiterhin ist der AAJ auch an der Durchführung international besetzter Symposien beteiligt, so z.B. „Representing ‚cultural otherness‘ in Japanese media“, das am 1. September 2014 stattfand und mit Iwabuchi Kôichi (Monash University, Australien) einen prominenten Vertreter der auf Japan bezogenen Medienwissenschaften und Populärkulturforschung zu Gast hatte. Am 27. und 28. September 2016 fand außerdem das Symposium „Die Verarbeitung von Katastrophen und Traumata in Literatur und fiktionalen Medienproduktionen“ mit Gastvortragenden aus Deutschland, der Schweiz und Japan statt, an dessen Durchführung sich der AAJ beteiligte. Von 30. Oktober bis 2. November 2017 richtete das Institut für Ostasienwissenschaften/Japanologie die Jahrestagung der Vereinigung für sozialwissenschaftliche Japanforschung sowie den traditionell vorgelagerten Gender Workshop aus, wobei der AAJ beide Veranstaltungen unterstützte. Die VSJF-Jahrestagung zählt dabei wohl zu einer der größten Konferenzen, die in den letzten Jahren an der Wiener Japanologie abgehalten wurden.

Die Herausgabe des MINIKOMI ist nach wie vor eine wesentliche Aufgabe des AAJ. Aufgrund des hohen Aufwands – das MINIKOMI ist mittlerweile zu einer in akademischen Kreisen im deutschsprachigen Raum bekannten Fachzeitschrift geworden, die substanzielle wissenschaftliche Beiträge enthält und vom Umfang her weiter angewachsen ist – erscheint es nunmehr einmal jährlich und wird in einem Rotationssystem von unterschiedlichen NachwuchswissenschaftlerInnen redaktionell betreut. Ausgaben mit Schwerpunktthemen wechseln sich idealerweise mit solchen ab, die keinem bestimmten Spezialthema gewidmet sind.

Das Kumamoto-Erdbeben vom 14. April 2016 betraf die Wiener Japanologie in besonderem Maße, da eine offizielle Kooperation mit der Kumamoto Daigaku besteht und aktuell auch ein Forschungsprojekt zu dieser Region durchgeführt wird. Aus diesem Grund entschloss sich der AAJ dazu, eine Spendenaktion ins Leben zu rufen. Insgesamt gingen knapp über 4.000 Euro auf das dafür eingerichtete Spendenkonto ein, und zusammen mit weiteren privaten Spenden konnten zu Reparatur- und Wiederaufbauzwecken letztlich jeweils 250.000 Yen an die Kumamoto Daigaku und 250.000 Yen an die Stadt Aso übergeben werden. An dieser Stelle sei den AAJ-Mitgliedern hierfür noch einmal ganz herzlich gedankt.